Dienstag, 5. Juli 2011

Sichle

Sonntag 3. Juni 2011

Bei schönstem Wetter machten wir uns heute auf für eine Tour welche schon lang auf meiner Merkliste stand: es sollte heute mal über die Sichle gehen. Die Sichle, das ist den Pass zwischen dem Justistal auf der eine, und das Eriz auf der anderen Seite.

Ab Thun fuhr ich zusammen mit einem Kollegen anfangs gemütlich den Thunersee entlang bis Gunten, eine herrliche Einrollstrecke, auf jedem Fall früh am Morgen, wenn noch nicht so viel Verkehr unterwegs ist. Ab Gunten geht es dann zum richtig Warmfahren über Teer bis Sigriswil hoch. Hier wurde dann klar dass der kürzere Strecke nicht immer der schnellere ist: 25% Steigung hat es so in sich... Das nächste Mal nehmen wir wieder die längere Variante durch das Dorf…

Die Anfahrt in das Justistal bietet aber genügend Möglichkeiten zum erholen: bis Grön geht es stetig hinauf, wird es aber nie wirklich steil. Hier öffnet sich das Tal dann plötzlich: links (Sigriswiler Rothorn) und rechts (Niederhorn) türmen sich senkrechte Felswände, voraus wartet schon bald den ersten Blick auf der Sichle.




Die Strecke durch das liebliche Justistal ist bis Mittelberg sehr leicht fahrbar: alles geteert und nicht sehr steil. 



Dann geht es aber plötzlich richtig zur Sache: das Strässchen bis Oberhofner ist mit 20 bis 22% noch grad fahrbar, der anschliessenden Wanderweg jedoch kaum noch. Klar gibt es immer wieder kurze fahrbare Strecken, grosse Teile müssen aber geschoben oder getragen werden, insgesamt ist, je nach Technik und Kraft (im Schnitt immer noch knapp 20% Steigung) etwa eine halbe Stunde laufen angesagt.

Die Belohnung wartet aber oben: gegen Süden der Rückblick auf das Justistal und weiter entfernt den Niesen, gegen Norden den Blick auf Eriz und das Emmentaler Hügelland. 


Nachher folgte ein herrlicher Single Trail hinunter Richtung Schörizeck. Anfangs noch steil und recht verblockt, aber immer flüssiger und fast durchgehend fahrbar. 





In Schörizeck machen wir dann Halt um die energiespeicher wieder nachzuladen. Lunch mit Aussicht auf die Emmentaler Hügel, das Berner Mittelland und in der Ferne die Jura.

Anschliessend folgt ein technisch schwieriger Trail Richtung Obers Hörnli. Irgendwie kommen wir nicht so im Gang, müssen immer wieder absteigen und einige Schritte Stossen, bis kurz vor Obers Hörnli sehr kräfteraubendes fahren.


Die Gegend ist aber wunderschön, und in der nachfolgende Abfahrt Richtung Underi Zettenalp und der nachfolgenden gemächlichen Steigung Richtung Oberi Zettenalp gibt es Zeit wieder etwas zur Atem zu kommen. 


Dann geht es noch einmal kurz steil hinauf bis Zettenalpegg (1582 MüM). 


Ab Zettenalpegg folgt ein wunderschöner Downhill-Abschnitt mit herrlichen Trails. Der Start ist vielleicht noch etwas technisch, anschliessend gibt es einige Kilometer schönstes Trail-Vergnügen. Achtung: auf dem Trail zwischen Oberi Matte (P. 1392) und Underi Matte gibt es einen Bikeverbot. Wir folgten kurz die Asphalt-Strasse und fanden etwas weiter unten einen alternativen Trail. Viel zu schnell stiessen wir in Sagi schon wieder auf Teerstrassen.









Eigentlich wären ab hier (Sagi) noch weitere Trails geplant, aber aufgrund einer mangelhaften, immer schlechter funktionierenden Vorderbremse entschieden wir über Meiersmaad, Teuffental und Homberg grossenteils über die Strasse zurück zu kehren. 


Die original geplante Route findet sich hier. Die (originale) Bikerunde nur um die Sichle (ab Merligen) findet man auf gps-tracks.comUnsere effektiv gefahrene Tour: 


Fazit: Anfahrt gemütlich auf Teersträsschen (bis Oberhofner), anschliessend folgt eine Schiebe- und Tragpassage von etwa eine halbe Stunde. Die Mühe wird aber belohnt mit herrlichen Singletrails. Technisch von recht anspruchsvoll bis herrlich flowig, konditionell wird ebenfalls einiges abverlangt.
Total: 48 Km / 1575 Hm / Fahrzeit inkl. Tragepassagen etwa 5:00h, totale Zeit inkl. Pausen: 5:45h

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